Bios by Robert Charles Wilson
Autor:Robert Charles Wilson [Wilson, Robert Charles]
Die sprache: de
Format: mobi
veröffentlicht: 2010-09-30T19:50:38.597000+00:00
Elf
Degrandpre hatte Avrion Theophilus durch das volle Besichtigungsprogramm der IOS schleusen wollen â wann hatten sie jemals einen Besucher wie Avrion Theophilus gehabt? â, doch der Mann von Devices & Personnel hatte abgewinkt.
»Was ich mir heute Morgen ansehen möchte«, hatte Theophilus freundlich gesagt, »das ist Ihre Shuttle-Quarantäne.«
Und was für ein grandioser Spross der Familien dieser Theophilus war! Groà gewachsen, gertenschlank, grauhaarig, Adlernase und von vornehmer Blässe. Degrandpres Orchidektomie-Abzeichen, das seine Untergebenen derart beeindruckte, war für diesen Mann nichts weiter als die Tätowierung eines Dienstboten. Ohne jeden Zweifel hatte Theophilus bereits eine ganze Horde junger Aristokraten gezeugt, stramme Geschöpfe mit blauen Augen und makellosen Zähnen.
Imposant, einflussreich â und potenziell sehr gefährlich. Avrion Theophilus war ein D&P-Funktionär von unbekanntem Rang und mit der typischen Arroganz eines Kartellbeamten â was besonders zu denken gab.
Die Nachrichten von der Erde waren nicht minder beunruhigend. Hinweise auf Aufruhr zwischen Konzernen und Familien, Schauprozesse, vielleicht eine Säuberungsaktion im Kartell. Doch Nachrichten, die durch die Partikelpaar-Verbindung kamen, waren stark zensiert, und obwohl dieser Theophilus sehr viel mehr über die Krise wissen musste als irgendjemand sonst an Bord der IOS, erbot er sich nicht, darüber zu sprechen.
Und Degrandpre, aus Angst, unverschämt zu erscheinen, traute sich nicht, danach zu fragen.
Es war zum Verrücktwerden, alles hatte zwei Gesichter. Sollte er sich um die Gunst eines Avrion Theophilus bemühen? Was würden seine Sponsoren im Kartell dazu sagen? Gab es einen Mittelweg?
So sehr sich Degrandpre um das Gegenteil bemühte, die Stimmung in der IOS wurde immer gedrückter. Der Verlust der Meeresstation hatte alle miteinander schwer getroffen; nach allem was man hörte, war das Oberflächenpersonal völlig entmutigt. Manche sahen darin das Ende der menschlichen Präsenz auf Isis. Und auszuschlieÃen war das nicht, auch wenn dieser Theophilus eine befremdende Gleichgültigkeit zur Schau trug. »Ihre Orbitalstation braucht ein bisschen mehr Wartung«, bemerkte Theophilus höflich. »Der Ringkorridor ist schmutzig und die Luft nicht minder.«
Die Wände waren dreckig, ja. Reinigungsroboter wurden neuerdings für das Interferometer-Projekt abgestellt und bis jetzt hatten die Turingfabriken noch nicht für Ersatz gesorgt. Und was den Geruch anging⦠»Wir hatten Probleme mit den Rieseltürmen im Recycling-Aggregat. Vorübergehend, versteht sich, doch inzwischen⦠Ich bitte um Nachsicht. Man gewöhnt sich daran.«
»Vielleicht nicht so leicht, wie man meinen möchte.«
Ganz der Aristokrat, dachte Degrandpre: Beleidigung und Drohung in ein und derselben Phrase. Er versprach, sich um das Problem zu kümmern, obwohl er nichts anderes tun konnte, als den Ingenieuren einmal mehr auf die Nerven zu gehen. Die Higgs-Kugel hatte keine Ersatzteile gebracht und Degrandpre stellte sich die zynische Frage, ob Ersatz zurückgestellt worden war, um Raum für die edle Masse eines Avrion Theophilus zu schaffen.
Er begleitete seinen Gast bis an die massiven Schotts, die die Shuttle-Quarantäne vom Rest der IOS trennten.
Theophilus machte sich daran, Dichtungen und Nietköpfe minutiös in Augenschein zu nehmen, und lieà Degrandpre warten. »Wie Sie sicher wissen«, gab Degrandpre zu bedenken, »sind das die Standardschotts; die sterile Zone liegt dahinter.«
»Nichtsdestoweniger wünsche ich die tägliche Inspektion dieser Schotts. Durch qualifizierte Ingenieure.« Angesichts von Degrandpres schockierter Miene, setzte er hinzu: »Ich glaube nicht, dass der Konzern etwas dagegen hat, oder?«
Degrandpre legte die Hand auf das Zugangsfeld und das Schott fuhr auf.
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